“Forspoken: In Tanta We Trust“ im Test Die Rückkehr der Bruchwächterin
Düsseldorf · Ein knappes halbes Jahr nach Release des Action-Rollenspiels „Forspoken“ legt Square Enix nach und veröffentlicht am 26. Mai den Prequel-DLC „In Tanta We Trust“. Wir verraten, ob sich die Erweiterung lohnt.
Es ist noch kein halbes Jahr her, dass wir in „Forspoken“ die Rolle der New Yorker Außenseiterin Frey Holland übernahmen und die magische Welt Athia vor der Zerstörung bewahrten. Nun präsentiert uns Square Enix mit „Forspoken: In Tanta We Trust“ den ersten Story-DLC des dynamischen Rollenspiels. Der verspricht, endlich mehr Licht in das Geheimnis von Freys Herkunft zu bringen. Aber ganz der Reihe nach.
Freund oder Feind?
Vor dem Spielstart wählen wir einen der drei Schwierigkeitsgrade und stürzen uns dann direkt in die Handlung. Die spielt zwei Monate nach der Rettung Athias und beginnt mit einer mysteriösen Stimme, die Frey ins Reich Visoria ruft. Was uns direkt zu Beginn auffällt: Frey trägt wieder ihren ehemaligen Begleiter „Reif“ am Handgelenk. Der hatte sich in „Forspoken“ als Schurke Susurrus entpuppt und plappert plötzlich wieder in gewohnter Manier vor sich hin. Und so wollen die neckischen Plaudereien zwischen Frey und Reif irgendwie nicht so richtig zu den Geschehnissen passen, die wir im Hauptspiel erlebt haben.
Einmal Vergangenheit und zurück
Die Geschichte von „Forspoken: In Tanta We Trust“ ist leider relativ schnell erzählt. Um den Bruch aus Athia zu vertreiben, reist Frey in die Vergangenheit. Und erlebt dort den Krieg zwischen dem Volk der Tantas und den kriegerischen Rheddig aus nächster Nähe. Und das kann man durchaus wörtlich nehmen, denn auf ihrer Reise in die Vergangenheit schlüpft sie in den Körper der Leibwächterin Thalia Solarius.
Die beherrscht keine Magie und ist auch keine geübte Parkour-Läuferin. Doch das ändert sich natürlich im Laufe der Geschichte. Und so erwacht Thalia plötzlich mit einem magischen Artefakt am Arm und läuft auf ihrer Flucht mal eben der jungen Tanta Cinta über den Weg. Gemeinsam versuchen die beiden, die Pläne der einfallenden Rheddig zu vereiteln und den Ursprung des Bruchs zu finden.
Masse statt Klasse
Thalia und Cinta kämpfen Seite an Seite und kombinieren dabei ihre Fähigkeiten. So kann Thalia die Gegner kristallisieren, bevor Cinta ihnen den Rest gibt. Die magischen Fähigkeiten der beiden Frauen sind dabei aber so übermächtig, dass die meisten Angreifer keine Herausforderung sind. Besonders Cintas „Kettenagriffe“ zerlegen die Gegner in wenigen Sekunden.
Apropos Gegner: Während des gesamten DLC begegnen uns nur drei normale Gegner-Typen und zwei verschiedene Bosse. Zwar kippen unsere Widersacher sehr schnell um, rufen aber auch immer wieder Verstärkung. Und so bekämpfen wir immer wieder Wellen von Gegnern, die komplett gleich aussehen. Das ist weder unterhaltsam, noch motivierend.
Schöne leere Welt
Wenig einfallsreich wirkt auch die Umsetzung der Weltkarte. Zwar macht das Visoria der Vergangenheit optisch einen guten Eindruck, neben ein paar Monster-Lagern und Ruinen gibt es dort aber nicht viel zu entdecken. Und so so stehen wir schon nach knapp zwei Stunden vor dem Boss des DLC. Und auch der kommt leider ziemlich eindimensional und austauschbar rüber.
Trotzdem hat uns das Design der Burganlage von Visoria gut gefallen und auch noch der neue und realistischere Look von Tanta Cinta ist uns positiv ins Auge gesprungen. Insgesamt hätten wir uns aber ein bis zwei Kapitel mehr oder wenigstens ein paar unterhaltsamere Nebenquests gewünscht.
Kampfsystem und technische Umsetzung
Obwohl Hauptcharakter Thalia nicht die gleichen Fähigkeiten wie Frey zur Verfügung stehen, baut das Kampfsystem auf den gleichen Grundlagen auf. Neue Zauber aktivieren wir im Fähigkeitenbaum und verbessern sie über Herausforderungen im Lager. Das ersetzt im DLC die Zufluchten und bietet die Möglichkeit, sich auszuruhen oder Thalias Heiltränke aufzufüllen. Die brauchen wir aufgrund des geringen Schwierigkeitsgrads aber eher selten. Nervig sind die Kämpfe trotzdem, denn anfangs stehen uns kaum Fähigkeiten zur Verfügung, um Fernkämpfer auszuschalten.
Und dann wäre da noch die Kamera, die beim dynamischen Kampfgeschehen kaum hinterherkommt. Stellenweise verlieren wir dadurch fast die Orientierung oder verlaufen uns in unseren eigenen Magie-Effekten. Ein Problem das auch bei Unterhaltungen auftritt, denn die hängen sich gerne mal auf, wenn einzelne Dialoge überspringen möchte.
Fazit
Auch wenn uns gerne in der riesigen Welt von „Forspoken“ austoben, sind wir mit „In Tanta We Trust“ nicht richtig warm geworden. Insgesamt hätten wir uns vom DLC mehr Abwechslung und Liebe zum Detail gewünscht. Das Ende des DLC lässt uns jedoch auf eine baldige Fortsetzung hoffen, weshalb wir Square Enix den kurzweiligen Ausflug nach Athia nicht übel nehmen.
„Forspoken: In Tanta We Trust“ erscheint am 26. Mai für PlayStation 5 und PC. Besitzer der Deluxe-Version von „Forspoken“ können den DLC kostenlos im PSN-Store herunterladen. Hier geht es zum offiziellen Trailer.
Meistgelesen
Die Rückkehr der Bruchwächterin
Das sind die beliebtesten Dating-Apps
Handy-Überwachung per Spionage-App
Spionage-Apps für das iPhone
Wie kann man Spionage-Apps finden?
Neueste Artikel
In Hell-A ist die Hölle los
Nur mal schnell die Welt retten
Von kalten Körpern und warmen Erinnerungen
Es knirscht im Höllengetriebe
Zum Thema
Von Flammen, Freundschaft und Familienbanden
Wird Links neustes Abenteuer dem Hype gerecht?
Ein Jedi wird erwachsen
re:publica 2023 – Infos zu Programm, Tickets und mehr
Was Sie zur dritten Staffel von „7 vs. Wild“ wissen müssen
Das müssen Sie zur Änderung bei Netflix wissen
Das müssen Sie zur Änderung bei Netflix wissen
Diese Teilnehmer wünscht sich Fritz Meinecke für die dritte Staffel „7 vs. Wild“
Eine Blumenwiese ganz aus Papier
Google muss Artikel nur bei Nachweis von Falschangaben löschen
Google „Flood Hub“ soll weltweit vor Hochwasser warnen
Aus dem Ressort
Schnetzelspaß mit Abstrichen: „Wo Long: Fallen Dynasty“ lässt die Schwerter tanzen
„Hogwarts Legacy“ - ein magischer Spaß nicht nur für Potter-Fans
Gelingt Square Enix der Mix aus J-RPG und Farming-Simulation?
„Sonic Frontiers“ - Tempo, Tempo und etwas altbacken
So gut ist das Switch-Exklusivspiel „Mario + Rabbids: Spark of Hope“
„God of War Ragnarök“ - der würdige Nachfolger
„God of War Ragnarök“ - der würdige Nachfolger
Vollgas und los - fünf Rennspiele, die der Konkurrenz davonrasen
„Nintendo Switch Sports“ - auf in den Wohnzimmer-Wettkampf
„Lego Star Wars - Die Skywalker Saga“ - spielen du musst
„Kirby und das vergessene Land“ - aufsaugen was das Zeug hält
- Playstation 5